Berlin / Mühldorf am Inn
Es hat das Potenzial für ein bundesweites Pilotprojekt: Entlang der Bundesautobahn A94 im Landkreis Mühldorf a. Inn sollen Lärmschutzwände in Kombination mit Photovoltaik-Modulen nicht nur die Lärmbelastung für die Anwohner deutlich reduzieren, sondern zugleich Teil eines Gesamtkonzepts zur Erschließung neuer Ressourcen für Erneuerbare Energien sein. Am Freitag, 06. Dezember 2024, haben Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer, Landtagsabgeordneter Sascha Schnürer, Landrat Max Heimerl und der Wirtschaftsförderer des Landkreises Mühldorf am Inn, Thomas Perzl, den Technischen Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes, Dirk Brandenburger, sowie den Direktor der Autobahn GmbH Südbayern, Michael Kordon, in Berlin getroffen und die Idee und das regionale Entwicklungskonzept des "Zukunftsprojekts Innovationsachse und Wirtschaftsraum A94“ vorgestellt.
Ziel des Projektes ist, die bestehende Lärmimmission für die Anwohner abzumildern und zugleich die noch junge Bundesautobahn A94 kommunal strategisch in Ost-West-Ausrichtung als wichtige Innovationsachse für den Raum Südostbayern weiterzuentwickeln. Besondere Potentiale ergeben sich aus den für PV-Freiflächenanlagen privilegierten, 200 Meter breiten Flächen entlang der A94, die sich überwiegend im Besitz der lärmgeplagten Anwohner befinden sowie durch die angrenzenden Windvorranggebiete, durch die die ganzjährige Gewinnung von Erneuerbaren Energien möglich und sichergestellt ist. Die Betroffenen entlang der Bundesautobahn A94 würden durch das Projekt zu Beteiligten, da sie nicht nur die Flächen im Pachtverhältnis zur Verfügung stellen könnten, sondern auch von den Erträgen der PV-Anlagen profitieren könnten. Die kombinierte Lärmschutzwand und PV-Anlage auf einer Länge von rund 8,2 km im Landkreis Mühldorf am Inn bringt mehrfache Vorteile insbesondere vor dem Hintergrund, dass aufgrund der Lärmimmissionsmessungen es leider für die Anlieger keinen Rechtsanspruch auf zusätzlichen Lärmschutz gibt. Deshalb kann eine Verbesserung des Lärmschutzes nur auf freiwilliger Basis erfolgen.
Über eine Kooperation mit dem Fraunhofer Institut wurden die energietechnischen Potentiale bereits eruiert und seitens des Freistaats Bayern wurde eine Machbarkeitsstudie finanziert. Ein in Gründung befindendes Landkreiswerk als Kommunalunternehmen des Landkreises Mühldorf am Inn und von fast allen Gemeinden des Landkreises Mühldorf am Inns würde das Projekt von kommunaler Seite aus tragen.
Der Technische Direktor der Autobahn GmbH des Bundes, Dirk Brandenburger und der Direktor der Autobahn GmbH Südbayern, Michael Kordon begrüßten die Initiative des Landkreises Mühldorf am Inn und hoben hervor, dass das Projekt in seiner Zusammensetzung bislang einzigartig in Deutschland ist. Die Autobahn GmbH des Bundes kann aus rechtlichen Gründen selbst nicht Träger des Projektes sein, sagt aber aus Berlin und Bayern seine Unterstützung zu, um die Entwicklung des Projektes in rechtlicher und technischer Hinsicht nachdrücklich voranzutreiben. Seitens der Autobahn GmbH Südbayern wird Josef Seebacher der Ansprechpartner für die Belange des Projektes benannt.
Alle Beteiligten sehen das Mühldorfer Konzept als bundesweites Pilotprojekt, in dem für vergleichbare Vorhaben die Modellprozesse erprobt und ein Best-Practice-Beispiel geschaffen werden kann.